Der Nationalpark Patagonia in Argentinien (auf Spanisch: Parque Nacional Patagonia) ist ein Wunder der Natur, das die Besucher immer wieder mit seiner beeindruckenden Artenvielfalt und surrealen Landschaften überrascht. Dieser Leitfaden wird Sie auf eine aufregende Reise durch diesen Park mitnehmen, seine Attraktionen entdecken, die reiche Tier- und Pflanzenwelt kennenlernen und nützliche Tipps für Ihren Besuch bieten.
Index
- 1 Einführung in den Nationalpark Patagonia (Argentinien)
- 2 Artenvielfalt: Flora, Fauna und vorhandene Ökosysteme
- 3 Sehenswürdigkeiten und empfohlene Ausflüge
- 4 Praktischer Leitfaden für einen Besuch im Nationalpark Patagonia in Argentinien
- 5 Kulturelle und soziale Aspekte der Patagonischen Region
- 6 Die Zukunft des Nationalparks
Einführung in den Nationalpark Patagonia (Argentinien)
Geschichtlicher Hintergrund
Der Entstehungsprozess des Nationalparks Patagonia in Argentinien begann als Reaktion auf die Bedenken der Bewohner von Los Antiguos, die die Becken des Buenos Aires-Sees vor möglichen Goldminenprojekten schützen wollten. Zur gleichen Zeit führten Organisationen wie die NGO Aves Argentinas und Ambiente Sur Zählungen des Magellan-Scharben durch, eines endemischen Vogels der Region, und setzten sich für die Schaffung eines Nationalparks in Schlüsselgebieten für sein Überleben ein.
Im Jahr 2007 identifizierten die technischen Teams der Nationalparkverwaltung mit Unterstützung der genannten Organisationen und der Stiftung Rewilding Argentina staatliche Ländereien auf der Hochebene des Buenos Aires-Sees, die wichtige Lebensräume für den Magellan-Scharben beherbergten.
Im Jahr 2009 erwarb die Stiftung Rewilding Argentina das Anwesen El Sauco und stellte es als lebenswichtigen Brutplatz für den Magellan-Scharben zur Verfügung. Im folgenden Jahr übertrug die Provinz Santa Cruz die Zuständigkeit und Eigentumsrechte an den Ländereien an den Nationalstaat, und so wurde im Jahr 2014 der Nationalpark Patagonia durch Gesetz eingerichtet.
Im Jahr 2012 begann intensive Arbeit zur Wiederherstellung und Entwicklung der Infrastruktur am Portal La Ascensión, das zuvor eine Viehranch war. Im Dezember desselben Jahres wurde das Portal für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Im Jahr 2017 schenkte die Stiftung Rewilding Argentina Land an die Nationalparkverwaltung zur Gründung des Naturreservats La Ascensión. Dieses frei zugängliche Reservat verfügt über 40 km Wanderwege, die zu einzigartigen Orten wie dem Buenos Aires-See und der gleichnamigen Hochebene führen.
Im Jahr 2019 wurde das Portal Cañadón Pinturas eröffnet, ein weiterer kostenloser öffentlicher Zugang, der Wanderwege zur Erkundung von Landschaften und Wildtieren bietet, einschließlich der berühmten archäologischen Stätte der Cueva de las Manos (Höhle der Hände), die als Weltkulturerbe anerkannt ist.
Im selben Jahr, dank der Bemühungen der Stiftung Rewilding Argentina in Zusammenarbeit mit der Stiftung Freyja, wurden dem Portal Cañadón Pinturas zusätzliche 40 km Wanderwege hinzugefügt, und die Wiederansiedlung von acht Arten durch Rewilding begann. Darüber hinaus wurde mit dem Bau des Elsa Rosenvasser Feher Interpretationszentrums und Planetariums begonnen.
Diese Erfolge spiegeln einen kontinuierlichen Prozess des Naturschutzes, der Wiederherstellung und der Entwicklung des geschützten Gebiets wider, bei dem verschiedene Organisationen und Einrichtungen gemeinsam daran gearbeitet haben, diese wertvolle natürliche Umgebung zu schützen und ihre Wertschätzung und öffentliche Nutzung zu fördern.
Geschichte der Gründung des Nationalparks
Der Prozess zur Errichtung des geschützten Gebiets des Nationalparks Patagonia durchlief mehrere wichtige Phasen. Zunächst genehmigte die Gesetzgebung der Provinz Santa Cruz am 14. März 2013 einstimmig das Gesetz Nr. 3306, das die Gerichtsbarkeit und das Eigentumsrecht an staatlichen und privaten Grundstücken an den Nationalstaat übertrug, um einen Nationalpark zu schaffen. Dieses Gesetzesprojekt wurde vom Provinzabgeordneten Oscar Sandoval aus Los Antiguos vorgestellt und gefördert. Die insgesamt von der Provinz übertragenen Flächen umfassten 18.000 Hektar staatlichen Grundbesitzes, zu denen mehr als 35.000 Hektar privaten Eigentums hinzukamen, die der Nationalparkverwaltung gespendet werden sollten. Das Gesetz wurde am 12. April 2013 teilweise durch das Dekret Nr. 346/2013 promulgiert.
Die Übertragung von Eigentumsrecht und Gerichtsbarkeit betraf zwei Bereiche, wobei einer davon die Laguna del Sello und ihr Umfeld war. Die Übertragung der Gerichtsbarkeit betraf ausschließlich eine Gesamtfläche von 34.011 Hektar, die zur Estancia El Sauco gehörte und sich in privatem Besitz befand.
Später wurde am 16. Dezember 2014 das nationale Gesetz Nr. 27081 verabschiedet und am 21. Januar 2015 durch das Dekret Nr. 69/2015 promulgiert. Dieses Gesetz akzeptierte die Übertragung von Eigentumsrecht und Gerichtsbarkeit durch die Provinz Santa Cruz und gründete offiziell den Nationalpark Patagonia.
Am 8. Mai 2017 übertrug die Stiftung Rewilding Argentina die Estancia El Sauco an die Nationalparkverwaltung, die sie im Jahr 2012 erworben hatte. Diese Spende bedeutete, dass die Nationalparkverwaltung das Eigentumsrecht an der Estancia erhielt, zusätzlich zur bereits bestehenden Gerichtsbarkeit im Rahmen der Gründung des Nationalparks.
Diese Schritte waren entscheidend für die Gründung und Konsolidierung des Nationalparks Patagonia und gewährleisten den Schutz und die Erhaltung dieses wertvollen Naturerbes für gegenwärtige und zukünftige Generationen.
Projekt zur Erweiterung des geschützten Gebiets
Die Stiftung Rewilding Argentina hat ein bedeutendes Projekt zur Erweiterung des Nationalparks Patagonia durchgeführt. Am 4. November 2015 erwarben sie 24.000 Hektar der Estancia Los Toldos, auf der sich die berühmte Höhle der Hände befindet, die im Jahr 1999 zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Im selben Jahr erwarben sie auch 20.000 Hektar der Estancia La Ascensión, die sich in der Nähe des Buenos Aires-Sees befindet. Diese beiden Estancias gehören zum Erweiterungsprojekt, sind jedoch nicht direkt an ihn angrenzend. Für ihre Einbeziehung in den Nationalpark sind sowohl auf Provinz- als auch auf Bundesebene Gesetze erforderlich.
Am 19. September 2018 erließ die nationale Exekutive das Dekret Nr. 838/2018, mit dem das Naturreservat Patagonia geschaffen wurde. Diese Entscheidung wurde nach der Annahme der Spende mit Bedingungen durch die Stiftung Rewilding Argentina und den Fideicomiso Parque Patagonia durch den Vorstand der Nationalparkverwaltung, wie in der Resolution Nr. 298 vom 14. Juni 2018, getroffen. Diese Spende bestand aus drei Estancias: Veranada de Estancia Laurak Bat (9.278 Hektar), Establecimiento Ganadero La Tapera (5.613 Hektar) und Establecimiento Ganadero El Sauce (12.817 Hektar). Obwohl der Nationalstaat bereits das Eigentumsrecht an diesen Ländereien hat, sind sowohl von der Provinz Santa Cruz als auch von der Bundesregierung Gesetze zur Übertragung der Gerichtsbarkeit erforderlich, um sie in den Nationalpark aufzunehmen, der vom Reservat verwaltet wird. Die Estancias Veranada de Estancia Laurak Bat und La Tapera grenzen an die beiden derzeitigen Sektoren des Nationalparks an und schaffen so eine territoriale Kontinuität.
Die Stiftung Rewilding Argentina befindet sich derzeit im Prozess der Erweiterung des Nationalparks Patagonia. Dieses Projekt hat jedoch Widerstand von landwirtschaftlichen Erzeugern in Santa Cruz erfahren, die die Genehmigung des Gesetzes zur Übertragung der Gerichtsbarkeit in der Provinz blockieren konnten. Trotz dieser Hindernisse arbeitet die Stiftung weiterhin daran, diesen wichtigen Naturschutzraum zu erweitern und zu stärken.
Geografische Lage
Der Nationalpark Patagonia befindet sich in der Provinz Santa Cruz, im südlichen Teil des Departamento Lago Buenos Aires und in der Nähe des nördlichen Teils des Departamento Río Chico in der Republik Argentinien. Dieser Park ist von mehreren wichtigen Städten aus erreichbar. Je nach Ihrem Abfahrtsort können Sie mit dem Flugzeug, dem Bus oder dem Auto anreisen. Die geografische Lage kann durch die Koordinaten bestimmt werden: 47°09′33″S 71°19′01″W / -47.159166666667, -71.316944444444.
Klima im Nationalpark Patagonia
Das vorherrschende Klima ist kalt-gemäßigt und zeichnet sich durch geringe Niederschläge, starke Winde und Frost das ganze Jahr über aus. Dieser Klimatyp ist typisch für die patagonische Region Argentiniens.
Die Temperaturen im Park können im Laufe des Jahres erheblich variieren. Während der wärmeren Monate im Frühling und Sommer (von November bis Februar) liegen die Tageshöchsttemperaturen normalerweise zwischen 15°C und 25°C, können aber gelegentlich höher sein. Nachts sinken die Temperaturen, und sie können unter 10°C fallen.
Im Gegensatz dazu, während der kälteren Monate im Herbst und Winter (von März bis August), liegen die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen zwischen 5°C und 10°C. Nachts und in den frühen Morgenstunden können die Temperaturen oft unter 0°C fallen, was häufig zu Frost führt.
Was die Niederschläge betrifft, so herrscht in der Region eine ausgeprägte Trockenheit. Die Regenfälle sind das ganze Jahr über gering und ungleichmäßig verteilt, und Schnee kann in den kälteren Monaten gelegentlich vorkommen. Die Winde sind ein weiteres charakteristisches Merkmal des patagonischen Klimas, wobei starke Böen zu jeder Jahreszeit auftreten können.
Artenvielfalt: Flora, Fauna und vorhandene Ökosysteme
Charakteristische Arten
Der Magellan-Taucher (Podiceps gallardoi) ist das Symbol des Nationalparks Patagonia. Dieser schöne Wasservogel wurde 1974 entdeckt und kommt ausschließlich in der Provinz Santa Cruz vor.
Während des Winters findet man den Magellan-Taucher nur an wenigen Stellen entlang der Meeresküsten, wie der Mündung des Flusses Santa Cruz. In den übrigen Jahreszeiten zieht er in die Lagunen auf den Plateaus im Westen von Santa Cruz. Dort baut das Männchen und Weibchen nach auffälligen Balzritualen ein Nest aus Teichrosen, einer Wasserpflanze. In der Regel legen sie zwei Eier, obwohl nur eines davon normalerweise überlebt.
Die Populationen des Magellan-Tauchers sind stark gefährdet, weshalb der Nationalpark Patagonia eine Schlüsselrolle in seiner Erhaltung spielt. Der Schutz und die Bewahrung dieses Parks sind entscheidend, um das Überleben dieser einzigartigen und emblematischen Art sicherzustellen.
Einzigartige Flora der Region
Der Park beherbergt eine Vielfalt einzigartiger Pflanzen, darunter endemische Arten wie die Chilenische Eiche und die Anden-Scheinzypresse, sowie Arten wie Viola auricolor und Moschopsis ameghinoi und Pflanzen der Gattung Calceolaria. Diese Arten sind in der Region heimisch und tragen zur einzigartigen Artenvielfalt des Parks bei.
Repräsentative Tierwelt
Der Magellan-Taucher (Podiceps gallardoi) ist eines der charismatischsten und emblematischsten Tiere im Park. Diese Art von Wasservogel ist ausschließlich in der Provinz Santa Cruz zu finden, und der Park spielt eine entscheidende Rolle in ihrer Erhaltung, da er einen lebenswichtigen Lebensraum für ihr Überleben bietet. Andere Arten, die im geschützten Gebiet von Patagonia leben, sind Eidechsen wie Liolaemus archephorus, Liolaemus silvanae und Liolaemus avilae sowie eine Vielzahl von Säugetierarten wie das Guanako, der Puma Patagoniens, die Pampaskatze, der Pampasfuchs, der Rotfuchs Patagoniens, das Patagonische Stinktier, der Patagonische Iltis, der Patagonische Dachs und viele andere.
Vögel sind ebenfalls hervorzuheben, und das Gebiet wurde von BirdLife International als IBA (Important Bird and Biodiversity Area) ausgewiesen. Das Symbol des Parks ist der Magellan-Taucher, eine Vogelart, die zum Provinziellen Naturdenkmal erklärt wurde. Mit nur noch 400 verbleibenden Brutpaaren weltweit ist dieser Vogel nur in den Hochebenen im Westen von Santa Cruz zu finden.
Charakteristische Ökosysteme im Park
Von den anden-patagonischen Wäldern bis zu den Feuchtgebieten bietet der Park eine Vielfalt von Ökosystemen, von denen jedes seine einzigartige Biodiversität hat.
Sehenswürdigkeiten und empfohlene Ausflüge
Wandern und Trekking: Beliebte Routen
Der Nationalpark Patagonia bietet zahlreiche Wanderrouten und Trekkingmöglichkeiten durch atemberaubende Landschaften und einzigartige Gelegenheiten zur Beobachtung der örtlichen Tier- und Pflanzenwelt.
Vogel- und Tierbeobachtung
Für Naturliebhaber ist die Beobachtung von Vögeln und Tieren in ihrer natürlichen Umgebung eine aufregende Erfahrung, die bei jedem Besuch auf unterschiedliche Weise genossen werden kann.
Naturfotografie und Landschaftsfotografie
Der Nationalpark Patagonia ist ein Paradies für Fotografen mit seiner atemberaubenden Landschaft und Tierwelt, die zahlreiche Möglichkeiten bietet, die natürliche Schönheit auf Film oder Sensor festzuhalten.
Praktischer Leitfaden für einen Besuch im Nationalpark Patagonia in Argentinien
Beste Reisezeiten
Der Park kann das ganze Jahr über besucht werden, aber jede Jahreszeit bietet eine einzigartige Erfahrung, wobei Frühling und Sommer am beliebtesten sind.
Parkregeln und -vorschriften
Um den Erhalt dieses natürlichen Schatzes sicherzustellen, ist es wichtig, alle Regeln und Vorschriften zu respektieren, die von der Parkverwaltung festgelegt wurden.
Vorbereitung und Mitbringen von Ausrüstung
Je nach Jahreszeit und geplanten Aktivitäten sollten Besucher sich angemessen vorbereiten und die erforderliche Ausrüstung für ihren Besuch im Nationalpark Patagonia mitbringen.
Camping und Unterkünfte im Park
Für diejenigen, die eine intimere Erfahrung mit der Natur suchen, bietet der Park verschiedene Camping- und Unterkunftsmöglichkeiten.
Kontaktdaten
- Adresse: Büro am Busbahnhof Los Antiguos: Av. Tehuelches Nr. 157, Los Antiguos (9041), Santa Cruz.
- Telefon: +54 9 2966 62-2852.
Kulturelle und soziale Aspekte der Patagonischen Region
Die lokalen Gemeinschaften und ihre Beziehung zum Park
Die lokalen Gemeinschaften haben eine entscheidende Rolle im Naturschutz des Parks gespielt und im Laufe der Jahre eine symbiotische Beziehung zu ihm entwickelt.
Die Rolle des Parks im Naturschutz und der lokalen Wirtschaft
Der Park spielt nicht nur eine entscheidende Rolle im Artenschutz, sondern trägt auch maßgeblich zur lokalen Wirtschaft durch den Tourismus bei.
Regionale Küche
Die Patagonische Region ist bekannt für ihre einzigartige Küche, die für Besucher des Parks ein zusätzlicher Anreiz ist.
Die Zukunft des Nationalparks
Aktuelle und zukünftige Herausforderungen: Klimawandel und menschlicher Druck
Der Park steht vor mehreren Herausforderungen, darunter der Klimawandel und der menschliche Druck, die dringende Maßnahmen erfordern, um seinen Schutz sicherzustellen.
Naturschutz- und Restaurationsprojekte
Es gibt mehrere laufende Projekte zur Wiederherstellung und Erhaltung des Nationalparks Patagonia, um seine Schönheit und Artenvielfalt für zukünftige Generationen zu gewährleisten.
Aktuelle und zukünftige Herausforderungen: Klimawandel und menschlicher Druck
Der Nationalpark Patagonia sieht sich erheblichen Herausforderungen gegenüber, darunter der Klimawandel und der menschliche Druck. Diese Bedrohungen könnten, wenn sie nicht angegangen werden, einen schädlichen Einfluss auf die einzigartige Artenvielfalt und natürliche Schönheit des Parks haben. Es ist entscheidend, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um diese Auswirkungen zu mildern und diesen lebenswichtigen Lebensraum für zukünftige Generationen zu erhalten.
Naturschutz- und Restaurationsprojekte
Mehrere Projekte zur Erhaltung und Wiederherstellung sind im Gange, um den Nationalpark Patagonia zu schützen und zu verbessern. Diese Projekte, die von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen durchgeführt werden, zielen darauf ab, die Gesundheit und Vielfalt der Ökosysteme des Parks zu erhalten. Diese Bemühungen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass er auch für zukünftige Generationen ein Ort der Schönheit, Entdeckung und Abenteuer bleibt.